Angesichts der vielen Menschen, die zu uns kommen und Schutz und Glück in Deutschland suchen, scheint mir vor allem Demut angebracht, Zurückhaltung und Vorsicht. Alle aufnehmen? Rigoros abschieben? Noch mehr Entwicklungshilfe?
Bisher hat mich noch keine Antwort überzeugt, die auf einfache Lösungen setzt.
Wir wissen nicht, wie sich das Flüchtlingsproblem wirklich lösen lässt. Aber wir wissen, dass wir Flüchtlingen helfen müssen. Genau so hat Jesus nämlich gehandelt: Keine Pläne gemacht und keine Demonstrationen, keine Rechte eingeklagt und schon gar keine Gewalt angewendet. Er hat geholfen, wo es nötig war. Als ihm zehn Aussätzige entgegenkamen, heilte er sie – obgleich er vermutlich leicht noch tausend andere eine Tagesreise entfernt gefunden hätte. Und als neun sich undankbar zeigten, hat er sich über den gefreut, der dankbar war.
Predigttext am Sonntag, 10. September, ist Lukasevangelium 17, 11-19.