Es gibt keine Heiligen

Manche Menschen werden wie Heilige verehrt. Nicht nur alte Kirchenväter, mutige Widerstandskämpfer und angehimmelte Kirchentagsrednerinnen, sondern auch Popstars, die für Afrika zur Gitarre greifen, oder Politiker, die ihr Charisma versprühen. Und keiner von uns ist dagegen gefeit, hier mitzujubeln. 

Doch es gibt keine Heiligen, jedenfalls nicht in dem Sinne, dass jemand über alle Zweifel erhaben sein könnte. Jeder Mensch hat seine Schattenseiten. Und es gibt auch keine Taten, die nur gut sind. Manches ist nur Selbstdarstellung, manches klingt nur gut und alles hat seinen Preis. Wir Protestanten haben es deshalb aus gutem Grunde abgelehnt, zwischen „heiligen“ und unheiligen Menschen zu unterscheiden. Wir sind allzumal Sünder! 

Dass jeder seine dunklen Seiten hat, zeigt die Geschichte, die im Mittelpunkt der Gottesdienste am Sonntag steht. Der König David sieht sich mit Mord und Ehebruch konfrontiert, die er begangen hat. Was sagt das: Dass wir nicht auf andere schauen sollen, sondern auf unsere Fähigkeiten und Möglichkeiten. 

Wir sind nicht König David – und wenn man an die biblische Geschichte vom Sonntag denkt, wird man sagen: Gott sei dank nicht.

Predigttext am Sonntag, 31. August 2014 ist 2.Samuel 12

Über mtreiber

Matthias Treiber ist Pfarrer und Journalist. Matthias Treiber is a minister in the Lutheran Church of Wuerttemberg and journalist.
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