„There are no atheists in foxholes“ (Im Schützengraben gibt es keine Atheisten.) lautet ein Aphorismus des Feldgeistlichen William T. Cummings aus einem Gottesdienst während des Zweiten Weltkriegs auf den Philippinen. Und so wenig sich damit Gott beweisen lässt, so sehr bin ich auch aus eigenen Erfahrung davon überzeugt, dass in den Stunden der Not jeder auf je seine Weise sich an eine höhere Macht wendet oder daran glaubt.
Manchmal allerdings bleibt diese Hinwendung zu Gott auf halbem Wege stecken, in einer Leere, die uns Gott unendlich fern scheinen lässt. Diesem „abwesenden“ Gott ist schon Martin Luther begegnet, als seine Tochter starb und er in Verzweiflung stürzte.
„Du musst halt glauben!“ hilft da wenig. Eher schon die Zusage: „Auch wenn du gerade nicht glauben kannst, dass Gott es gut mit dir meint, so ist er in jedem Fall bei Dir. Das lass dir gesagt sein.“
Predigttext am Sonntag, 19. Januar 2020, ist Jeremia 14, 1-9.
Falls es dich interessiert: Stimmt übrigens nicht. Es gibt auch in Schützengräben Atheist*innen. Und in diversen anderen Krisensituationen auch.