Menschen, die Gott spielen, gibt es zu Genüge, die macht- (und meist auch geld-)gierigen Autokrat*innen ebenso wie die moralischen Besserwisser*innen, die sich im Besitz der Wahrheit glauben und über andere erheben. Und arm dran ist, wer solchen Gestalten nachläuft und sich auf sie verlässt. Denn es gibt keinen Grund, auf diese allzuirdischen Prophet*innen oder Götzen zu hören. Das hat die Geschichte immer wieder gezeigt. Und selbst im Alltag nerven uns die kleinen Götter, die sich in unser Leben einmischen oder es zumindest beurteilen wollen. Es lohnt nicht auf sie zu hören, auch wenn das zunächst verspricht, dass unsere Zweifel aufhören.
Weil wir im Leben immer wieder an Grenzen stoßen, brauchen wir Hoffnung. Ohne die Zuversicht, dass etwas anders oder gottseidank besser werden kann, möchte ich nicht leben und könnte ich nicht leben. Diese Hoffnung aber können Menschen nicht machen. Sie wird geschenkt und lässt sich erahnen. Hinter der Mauer unserer Sorgen liegt das andere,das Jenseits, die Ewigkeit, wo das Sein-Selbst – Gott – unsere Nähe sucht. Und zu uns ausstrahlt in Glaube, Liebe und Hoffnung.
Predigttext am Sonntag, 2. Februar 2020, ist Offenbarung 1, 9-18.
Pfarrer Treiber predigt sonntags um 10 Uhr in der Matthäuskirche Heilbronn-Sontheim.