Wer ist der größte, der wichtigste, der einflussreichste Mensch? Bei der Suche nach Rankings stößt man auf erstaunliche Ergebnisse: Mohammed, Newton, Jesus, Buddha, Konfuzius und Paulus belegen die erste Plätze. Das ist ein gutes Zeichen, finde ich: Offenbar werden diejenigen am meisten geschätzt, die für andere etwas getan oder andere inspiriert haben. Die am meisten Macht oder Geld haben, landen viel weiter hinten. Politiker auch. Und Sportler und Künstler – sorry – sind vorne auch nicht mit dabei.
Das ist gut so, und entspricht in gewisser Weise dem Hinweis, den Jesus seinen Jüngern gibt: Nicht der selbstsüchtige Herrscher ist der Größte, sondern der, der anderen dient. Und nicht der Erfolgreichste und Begabteste wird am meisten bewundert, sondern der, der andere inspiriert.
Obwohl, da wüsste ich vielleicht sogar Sportler und Künstler. Herausragende Personen im Widerstand gegen die russische Kriegsmaschine sind ja ein ehemaliger Fernseh-Komiker und zwei ehemalige Boxer. Ich sage das mit größtem Respekt. Das ist Charaktergröße, die man nur bewundern kann.
Angesehen jedenfalls muss der sein, der anderen hilft, der gegen Unrecht kämpft und bereit ist, dafür sogar sein Leben zu riskieren.
Lassen Sie uns in diesen Tagen beten: Um Frieden und Unterstützung und Kraft für die Menschen in der Ukraine. Und lassen Sie uns das Nötige und Mögliche tun.
Seien Sie behütet!
Predigttext am Sonntag, 3. April 2022 ist Markus 10, 35-45.
(Hintergrundfoto: M.Treiber vor „I Am (Not) Safe“ von Ariel Reichman in der Kunsthalle Mannheim)