„Music was my first love and it will be my last“ – diese Ballade von John Miles aus dem Jahr 1976 zählt zu den Evergreens, den Liedern, die nie vergehen: „Musik war meine erste Liebe, und sie wird meine letzte sein.“ Ein Lied also, das sich selbst besingt.
Kaum etwas geht uns so unmittelbar nahe wie die Musik. Sie macht die Gefühle, die uns im Kino bewegen; in ihr kommen Dinge zum Ausdruck, die wir „trocken“ kaum so sagen würden. Wer ruft bei uns schon laut „Gelobt sei Gott!“, aber bei Leonard Cohens „Halleluja“ summen alle mit und bei Jeff Buckleys Coverversion werden die Augen feucht.
Am Sonntag ist der „Musik-Gedenktag“ in den Kirchen: Kantate, heißt er. Er erinnert daran, dass wir unsere Gefühle oft nur schwer in Worte fassen können. Das Glück der Liebe ebenso wie das Entsetzen über Krieg und Gewalt. Hoffnung und Trauer. Und das gilt auch für das „Gefühl der schlechthinnigen Abhängigkeit“, das der Glaube ist. Wir werden aber wohl immer Musik finden, die diese Gefühle aufnimmt und ausdrückt. Dabei ist jede Art von Musik wertvoll, wenn Sie dies nur leistet, das Metal-Getöse, das inzwischen auch im christlichen Raum das Schweigen durchbricht ebenso wie die Volksliedmelodie von „So nimm den meine Hände“, die uns in erträumte Paradiese entführt.
Predigttext am Sonntag, 15. Mai 2022, ist Kolosserbrief 3, 12-17.