Niemand hat das Recht uns zum Tun bestimmter Dinge zu zwingen, denn Freiheit ist das erste aller Menschenrechte. Leider leben wir oft ganz anders, fühlen uns unter dem Druck der Erwartung anderer gerecht zu werden, lassen uns von Beurteilungen knechten und wollen gefallen. Die Freiheit wird dann im Alltag plötzlich ganz klein.
Den Ursprung des Gedankens, dass jeder einzelne Mensch frei ist, hat der Apostel Paulus entwickelt. „Ich bin frei von jedermann!“ schreibt er im Predigttext des kommenden Sonntags. Die Schlussfolgerungen, die er daraus zeiht, sind genauso atemberaubend: Er nutzt die Freiheit dazu, unbefangen auf verschiedene Menschen verschieden einzugehen. Er lässt sich in keine Schublade stecken und hängt nicht an seinen eigenen Anschauungen. Nur an zwei Dingen hält er stur fest: Dass Gott allen Menschen ewige Bedeutung zuspricht, und dass eben daraus Freiheit erwächst, wie sie später Rosseau formuliert hat: Die Freiheit des Menschen liegt darin, dass er nicht tun muss, was er nicht will.
Predigttext am Sonntag, 29. Juni 2014, ist 1.Korinther 9, 16-23.