Sie kennen vielleicht die Fotoshootings, für die man als Tourist auf einen Esel gesetzt wird. Ich weiß nicht: Ein Elefant oder Kamel mag ja noch exotisch-imposant sein, aber ein Esel wäre mir peinlich, zumal es dem Tier mit meinem Gewicht auch nicht gut ginge. Aber ich denke da eher an mich, wie lächerlich das aussehen würde; dann lieber zu Fuß.
Oder darf man als Erlöser lächerlich auf einem Esel daherkommen? Muss man vielleicht sogar? Wenn ich an die inzwischen allgegenwärtigen religiösen Fanatiker denke, die mit ihrem ernsthaften „Glauben“ zu einer Seuche der ganzen Welt geworden sind, weiß ich, dass Erlösung nur in der Leichtigkeit liegen kann, im Humor, in der Gelassenheit. All das zeigt sich in der Fähigkeit, über sich selbst lachen und sein Erscheinungsbild lächeln zu können.
Jesus kam auf einem Esel nach Jerusalem geritten und die Leute haben ihn wie einen König empfangen. Ich bin sicher: Man hat damals gelächelt bei aller Freude über den Erlöser.
Predigttext am 1. Advent, dem 30. November 2014, ist Matthäus 21, 1-9