Es haben sich schon Menschen, man verzeihe den Ausdruck, gegenseitig den Schädel eingeschlagen wegen der Frage, wie man Gott erkennen kann. Die Geschichte der Religionen scheint in zwei Welten parallel gelaufen zu sein. Auf der einen Seite die Fundamentalisten und Besserwisser, die für den richtigen Glaubenssatz andere umzubringen bereit sind – je suis charlie -, und auf der anderen Seite die Geschichte der Kirchen als Orte, in denen die Nächstenliebe und abendländische Kultur erst zur heutigen Form – mit Krankenhäusern, Sozialstaat und Schule für alle – entwickelt wurde.
Wo begegnet man Gott? Oder anders gefragt: Wo zeigt sich der wahre Glaube? Die christliche Antwort im Bibeltext für nächsten Sonntag sagt eindeutig: Da, wo man anderen Menschen hilft und zugute ist.
Und alle anderen, alle, die sich der Liebe verweigern, – da ist der Text nicht minder eindeutig – sollen in der Hölle schmoren! Man verzeihe auch diesen Ausdruck, aber das sagt Jesus nicht minder deutlich.
Predigttext am Sonntag, 15. November 2015, ist Matthäus-Evangelium 25, 31-46