
Schwankender Boden, der endet (Foto: iStock)
Haben Sie auch zuweilen das Gefühl, auf schwankendem Boden in dieses neue Jahr zu gehen. Ich meine das nicht (nur) auf unsere politische Situation bezogen, sondern auf das ganz persönliche, eigene Leben. Manchmal ist es wie ein Bootsanleger, der bei Wellen kräftig auf und ab gehen kann, und – schrecklicher Gedanke – irgendwo im See oder Fluss endet.
Meistens aber ist der Grund doch recht stabil, auf dem wir unseren Lebensweg gehen können. Und wir können uns auf das konzentrieren, was das Leben von uns erwartet und was wir in ihm geschenkt bekommen.
Dieses zuweilen schwankende, meist stabile und vielleicht manchmal sogar langweilige Leben sollen wir als erfüllt erfahren. Nicht weil alles gut ist und glatt geht, und schon gar nicht weil seine Tage (oder gar wir) vollkommen sind. Unser Leben ist dann vollkommen, wenn es mit Gutem gefüllt ist, wenn in ihm Liebe sichtbar wird und wir jeden Tag den einen, entscheidenden Moment finden, an dem wir sagen können: Es ist gut zu leben. Das ist Gnade und darin liegt die Wahrheit, wie es im Predigttext für das Erscheinungsfest heißt.
Predigttext am Erscheinungsfest („Hlg. Drei Könige“), 6. Januar 2017, ist Johannes 1, 15-18.