
Erst nach vielen Misserfolgen funktionierte die Glühbirne. (Bild: wikicommons/Andrikkos)
Die meisten Misserfolge kommen kurz vor dem Ziel, hat der Erfinder der Glühbirne, Thomas Alva Edison, gesagt. Recht hat er und das gilt nicht nur bei technischen Entwicklungen, sondern ist einer Erfahrung, die man häufig im Leben macht. Vielleicht kommt es daher, dass unsere Erwartungen immer größer werden, je näher wir dem Ziel sind. „Eine drei als Abschlussnote würde genügen“, denkt man noch einen Monat vor der Prüfung. „Ach, so viel wie ich gelernt habe, da möchte ich schon eine zwei,“ denkt man eine Woche davor. „Eigentlich kann ich doch alles!“ redet man sich dann kurz vor Prüfungsbeginn ein, doch sobald man das Aufgabenblatt umdreht, befällt einen Panik.
Zum Glück sind solche Prüfungserlebnisse für mich schon lange Vergangenheit. Aber auch sonst können die Enttäuschungen im Leben wachsen je älter man wird. Dann liegt es allerdings daran, dass man glaubt, man können sein Leben lang die gleichen Erwartungen ans Leben haben: Gesundheit, Glück und Erfolg. Aber so ist es nicht. Mit dem Alter treten auch die Misserfolge deutlicher zutage. „Die Einschläge kommen näher“, sagt man.
Am Sonntag predige ich über einen Misserfolg der besonderen Art: Die Jünger Jesu hatten alles auf eine Karte gesetzt, alles stehen und liegen gelassen und waren mit Jesus umhergezogen. Das endete in der Katastrophe am Karfreitag und wie ein Hohn danach, versagten sie sogar in ihrem alten Beruf als Fischer. Dass es dabei nicht bleibt, können Sie sich denken……
Predigttext am Sonntag, 23. April 2017 ist Johannes 21, 1-14.
Pfarrer Treiber predigt sonntags um 10 Uhr in der Matthäuskirche Heilbronn-Sontheim