
Glaube, der nicht Liebe ist, ist nichts wert. (Foto: iStock)
Theoretisch wäre ja alles gut. Theoretisch funktioniert alles gut: der Kapitalismus ebenso wie der Sozialismus (hat mir mal ein Volkswirtschaftsdozent gesagt), die Aristokratie (die „Herrschaft der Besten“) ist sogar – nach Platon – noch besser als die Demokratie. Auf dem Papier klingt vieles toll.
In der Wirklichkeit sieht es dann anders aus. Der Sozialismus ist ein historisch einmaliger Versager und der Kapitalismus muss durch die soziale Marktwirtschaft gezügelt werden. Und während die Aristokratie schon im Kern korrupt ist, steht die Demokratie immer in der Gefahr, in Populismus abzudriften, und ist deshalb zwar die beste Regierungsform, aber alles andere als vollkommen.
Im persönlichen Leben gilt das gleiche, wie in der Politik: Programme, Wünsche und Ideen sind nur etwas wert, wenn sie gelebt werden. Im Glauben gilt das auch: In den Dogmen findet sich das ewige Leben nicht, sondern nur im wirklichen Leben, wenn man es voll Glaube, Liebe und Hoffnung führt. Und eine Religion, die nicht zur Liebe wird, sondern auf Gewalt setzt und Überheblichkeit, ist nichts wert.
Predigttext am Sonntag, 18. Juni 2017, ist Johannes 5, 39-47
Pfarrer Treiber predigt sonntags um 10:00 Uhr in der Matthäuskirche Heilbronn-Sontheim. (An diesem Sonntag allerdings zum Jahrestag der Augsburgischen Konfession über den Reformator Philipp Melanchthon aus Bretten)