
(Foto: Treiber)
Gier ist eine Todsünde. Wem es im Leben nur darum geht, Geld um jeden Preis zu scheffeln, der ist bedauernswert, weil er er sein Leben verpfuscht. „Avaritia“ heißt das auf Lateinisch, und das bedeutet zunächst einmal – Schwaben aufgepasst – Geiz. Sparsamkeit ist nämlich, so leid es mir tut, nach christlichem Verständnis ganz und gar keine Tugend, sondern ein Laster.
Wer heute Gier sagt, denkt meist an „die Bänker“, die uns die Finanzkrise vor 10 Jahren eingebrockt haben. Dabei haben damals alle mitgemacht, von den öffentlichen Sparkassen bis zu den Banken in staatlicher Hand – und viele von uns wollten auch mitverdienen. Aber sei’s drum! Geiz jedenfalls ist auch nicht gut, weil es der Volkswirtschaft Wertschöpfung entzieht und so andere um ihren möglichen Verdienst bringt. Sparsam sollte man nur soviel als nötig sein, also für den Ruhestand vorsorgen und nicht mehr verkonsumieren, als man hat. Dann ist aber genug, liebe Schwaben!
Jesus hatte mit seiner Ablehnung des Mammons aber natürlich keine Wirtschaftspolitik im Blick, sondern den Schaden, den Gier und Geiz in den Seelen anrichtet. Geld ist gut, wenn man etwas Gutes daraus macht. Und sein Herz nicht dranhängt.
Predigttext am Sonntag, 30. September 2018, ist Jakobusbrief 2, 1-13.
Pfarrer Treiber predigt sonntags um 10 Uhr in der Matthäuskirche Heilbronn-Sontheim.