
Wichtig ist, das man hilft – das Warum ist zweitrangig.
In Schubladen könnte man die Frau leicht stecken: Prostituierte, Hausbesitzerin, vielleicht sogar Kapitalistin – dazu Verräterin und sie hilft anderen nur, wenn ihr selbst auch geholfen wird. Aber sie hilft anderen und darauf kommt es an.
Rahab heißt die Frau, im biblischen Buch Josua wird von ihr erzählt, und ich finde es erstaunlich, das dabei nichts beschönigt wird. Wichtig ist allein, was dabei rauskommt: Rettung.
Heute wird von nahezu jedem, der in der Öffentlichkeit wirkt, moralische Vollkommenheit gefordert. (Nur bei den eigenen Leuten drückt man natürlich ein Auge zu.) Dabei geht es doch nicht darum Gutes zu beabsichtigen, sondern Gutes zu tun. Die Konzentrations- und Umerziehungslager dieser Welt wurden von Idealisten erbaut. In der Geschichte von Rahab zählt nur die Praxis. Das finde ich gut und daran kann ich glauben.
Predigttext am Sonntag, 13. Oktober 2019, ist Josua 2, 1-21.