Heute ist Independence Day und die Amerikaner werden in diesem Jahr ihre Unabhängigkeitserklärung wohl mit gemischten Gefühlen feiern. Die würde übrigens von Anfang an auch auf deutsch verbreitet: Im Pennsylvanische Staatsbote lautete das: „Wir halten diese Wahrheiten für ausgemacht, daß alle Menschen gleich erschaffen worden, daß sie von ihrem Schöpfer mit gewissen unveräußerlichen Rechten begabt worden, worunter sind Leben, Freyheit und das Bestreben nach Glückseligkeit.“
Erstmals wurden hier allgemeine Menschenrechte proklamiert. Erstmals wurde gesagt, dass Regierungen von ihren Bürgern legitimiert sein müssen. Die allgemeine Erklärung der Menschenrechte nach der französischen Revolution und weltweit 1948 beruht ebenso darauf wie unser Grundgesetz.
Alle Menschen haben ein Recht auf Leben, haben von Natur aus Freiheit und dürfen selbst das bestimmen, was sie als Glück in ihrem Leben ansehen.
Jetzt habe ich das falsch zitiert. Denn es heißt eben nicht „von Natur aus“, sondern „von ihrem Schöpfer“. Damit ist natürlich nicht nur Gott nach christlichem Verständnis gemeint, aber man spürt was dahinter steht: Gott will, dass wir Menschen frei sind und leben und gut leben – jeder von uns. Und dafür sollen wir sorgen.
Für mich als Christ ist das, wie es in der Unabhängigkeitserklärung heißt, selbstverständlich.
Ihr Pfarrer
Matthias Treiber