Das kennen Sie vielleicht auch. Etwas läuft so schief, dass man eigentlich nur klagen kann.
Manche beklagen sich dann über andere – aber das ist oft nicht der richtige Weg. Andere sollte man gegebenenfalls zur Rede stellen – aber vielleicht sind sie auch gar nicht dafür verantwortlich, dass es mir schlecht geht.
Dann schüttet man sein Herz bei anderen aus, klagt dort über dieses und jenen…. Es ist schön, wenn man liebe Menschen hat, bei denen man sich beklagen kann.
Aber manchmal ist man auch verflucht allein mit dem, was einen bedrückt. Man hat schon darüber geredet. Die Freundin weiß bescheid. Das alles tut gut.
Doch letztlich spürt man. Ich muss da doch auch alleine mit klar kommen. Andere können mich stützen, aber tragen muss ich meine Sorgen für mich. Und viel mehr Menschen, als man denkt, tun dann eines: Sie beten. Nicht unbedingt laut, nicht in wohlformulierter Sprache – aber mit dem Gefühl. Ich muss das jetzt sagen, ich muss es Gott sagen, oder jener Macht, die größer ist als ich. Oder ich weiß nicht warum, ich bete.
„Ich bete, obwohl ich eigentlich gar nicht an Gott glaube.“ hat mir mal jemand gesagt.
Ich denke, Gott würde dazu sagen: „Das genügt schon mal. Komm mit deinen Sorgen zu mir.“ Alles andere ergibt sich dann danach.
Der Predigttext am Sonntag, 19. September 2021, ist aus den Klageliedern, Kapitel 3