Maria hatte es mit ihrem Ältesten nicht leicht. Der Junge ließ mit dreißig Jahren alles stehen und liegen, verließ das zuhause und zog als Wanderprediger umher. Seine Geschwister suchten ihn, bedrängten ihn und bescheinigten ihm schließlich, dass er von Sinnen sein. Eine Geschichte von Jesus, die nicht so oft erzählt wird, aber genau so in der Bibel steht.
Probleme in der Familie trägt man nicht gerne nach außen. Die sind auch so schon groß genug. Dabei hat jeder sein Päckchen zu tragen, wie man etwas verharmlosend sagt: Kinder, um die man sich Sorgen macht, und alte Eltern, die Fürsorge brauchen; Krankheiten, die einen bedrohen, und Süchte, die Menschen gefangen halten.
Andere geht das wirklich nichts an, finde ich. Umso wichtiger ist es aber, dass die Menschen zusammenhalten, die zusammengehören. Das klappt nicht das ganze Leben über. Geschwister kommen sich oft erst im mittleren Alter wieder nahe. Ich denke, die Zeit dazwischen braucht man auch. Die Jahre, wo man alleine entdecken muss, was einem im Leben wichtig ist und gut tut.So wie Jesus seinen Glauben entdeckt hat.
Predigttext am Sonntag, 24. Oktober 2021, ist Matthäus 10, 34-39