Auf meiner To-Do-Liste steht unter anderem noch ein herbstlicher Wunsch: Einmal den Indian Summer im Nordosten Amerikas erleben. Bei uns ist der Herbst meist ja schon recht feucht, aber rund um die Großen Seen im Norden Amerikas ist er fast immer trocken und warm, und die Sonne scheint am blauen Himmel, so dass die herbstlichen Blätter in vielen Farben regelrecht strahlen.
Wenn man so langsam alt wird, spürt man, dass die fiebrigen Hochsommertage im Leben vorbei sind. Aber bevor ich trübsinnig an den Herbst des Lebens denke, schaue ich mir lieber das immer noch strahlende Leben an.
„Um Gottes Willen: Denk an heute!“ hat Jesus gesagt, jedenfalls so ähnlich. „Sorge dich nicht um morgen“, heißt es in der Bergpredigt. Dazu ist es morgen noch früh genug. Nütze den heutigen Tag. Egal, ob schon Herbst ist. Wenn die Sonne scheint, halte die Nase dorthin. Wenn es warm ist, dann wirf den Grill im Garten an. Und wenn es regnet – ziehe die Gummistiefel an und spring in eine Pfütze.
Am Ende des Herbstes, fallen die Blätter, und in Amerikas Norden zieht meist ein strenger Winter ein. Keine Frage. Aber so weit ist es noch nicht.
Predigttext am Sonntag, 17. Oktober 2021, ist Prediger 12, 1-7.