
Gottes Gebote sind keine starren Prinzipien, sondern müssen dem Menschen dienen – wie die Mose-Actionfigur mit dem Hirtenstab. (Foto: Treiber)
Man tut etwas, weil es als richtig erkannt worden ist – koste es, was es wolle. Das ist das Prinzip der Pflichtenethik, begründet von Immanuel Kant, der, wie er selbst sagte, sogar lieber einen Freund an dessen Feinde verraten würde als zu lügen, den Lügen ist verboten.
Während dieses Prinzip die europäische Philosophie und Politik nachhaltig prägt, gehen die Briten und Amerikaner da pragmatischer an die Sache heran. Man tut, was nützt und geht. Die frommen Amis sind dabei, kein Wunder, näher an der Bibel dran. Denn auch für Jesus sind Gebote kein Selbstzweck, sondern haben nur eine Berechtigung, wenn sie konkreten Menschen nützen.
Menschenfreundlich daran ist übrigens nicht nur die Begründung, sondern auch die Folge, die sich im persönlichen Verhalten und in der Politik zeigen. Man versucht nicht, andere besserwisserisch zu belehren oder per Verordnung dazu zu zwingen, das Richtige zu tun, sondern man tut anderen Gutes – einfach, weil Gott das will, dass es Menschen gut geht.
Predigttext am Sonntag, 13. Oktober 2013, ist Markus 2, 23-28.