
Ganz klar: der Deutsche ist ein Oberlehrer. Oder ist das nur ein Vorurteil? (Foto: wikicommons/gemeinfrei)
Bayer, Franzose, Amerikaner – haben Sie auch bei jedem dieser Begriffe ein bestimmtes Bild vor Augen? Ein konservativer Bauer, ein charmanter Lebemann, ein – na ja, was die Antiamerikaner sich bei uns halt so vorstellen.
Vorurteile sind dumm! Nicht nur, weil sie in der Regel nur zu zehn Prozent stimmen, sondern vor allem auch, weil sie uns geistig ärmer machen. Wer andere nicht unbefangen wahrnehmen kann, wer seine eigenen Vorstellungen zu Maßstab für andere macht, bringt sich selbst um die tolle Möglichkeit, Menschen in all ihrer Vielfalt als Reichtum zu erleben und sich von ihnen inspirieren zu lassen.
Man muss nicht alles gut finden, was andere tun. Aber jeder hat es verdient, nicht auf Vorurteile festgelegt zu sein, sondern an seinen eigenen Taten gemessen und als Gottes Kind angesehen zu werden.
In der Bibel lernt Paulus diese Lektion, als er in den Westen kommt, nach Europa. Die erste Person, die er tauft, ist eine nicht-jüdische Frau, also jemand, gegen den er die meisten Vorurteile gehabt haben dürfte.
Predigttext am Sonntag, 23. Februar 2014, ist Apostelgeschichte 16, 9-15.
Pfarrer Treiber predigt jeden Sonntag um 10:00 Uhr in der Matthäuskirche in Heilbronn-Sontheim.