Rächen sich die Untaten der Väter tatsächlich noch an den Kindeskindern? Was häufig als Drohung eines unmenschlichen Gottes verstanden wird, ist in Wirklichkeit eine Erfahrung, die sich nur zu häufig machen lässt. Kinder kommen nur schwer los von den Fesseln und Bestimmungen, die ihnen ihre Herkunft zumutet. Das weiß jeder.
In der Bibel heißt es nun, dass Gott vergibt und gnädig ist – auf das Leben übertragen: Dass niemand in seiner Vergangenheit gefangen bleiben muss. Jeder hat das Recht, nach seinem eigenen Glück zu streben. Das ist die Würde des Menschen.
Und niemand hindert uns daran, anderen dies zuzugestehen: Man soll die Kinder nicht nach den Vätern beurteilen.
Predigttext am Sonntag, 26. Oktober 2014 ist 2. Mose 34, 4-10.