Gleicher Lohn für gleiche Arbeit! lautet eine der wichtigsten Forderungen der Gewerkschaften. Richtig so, selbstverständlich. Bei Gott oder im Leben als Ganzes, könnte man auch sagen, gelten allerdings andere Regeln, zuweilen welche, die wir nicht durchschauen und auch nicht gut finden können. Wer zwölfmal so viel tut wie ein anderer bekommt trotzdem noch genau so viel. Wer anderen Gutes tut, hat genauso viel vom Leben wir der, der sich kaum für andere rührt? Das ärgert, das kann und will man nicht verstehen.
In der Bibel steht die provozierende Geschichte von den „Arbeitern im Weinberg“ – und wir können sie nur ratlos anhören. Ja, manche müssen schwer dafür arbeiten, dass ihr Leben gelingt, und anderen fällt die Gnade Gottes scheinbar in den Schoß. Das ist hart. Aber es ist so: Gott hat uns unser Leben gegeben, so wie wir sind: arm oder reich, gesund oder krank, beliebt oder einsam, gelassen oder geplagt.
Vielleicht beruhigt uns ja ein Zitat ein wenig, das gerne John F. Kennedy zugeschrieben wird: „Das Leben ist ungerecht. Aber vergiss nicht: Nicht immer zu deinen Ungunsten!“
Predigttext am Sonntag, 1. Februar 2015, ist Matthäus 20, 1-16a.