Kann man sich entschuldigen?

F39 Kapernaum - "The town of Jesus"

In Kafarnaum hat Jesus Sünden vergeben. (Foto: Treiber-Archiv)

Einer verletzt einen anderen, durch Worte oder Verhalten und sagt dann: „Ich entschuldige mich.“ Ach ja? Da hat sich aber eine seltsame Redewendung bei uns eingebürgert. Man kann sich nicht selbst entschuldigen. das wäre ja wie Münchhausen, der sich am eigenen Schopf aus dem Sumpf zieht. Sagen kann man höchstens: Ich bereue, was ich getan habe. Oder weniger dramatisch: Das tut mir leid.

Entschuldigen kann immer nur ein anderer das, was einer ihm angetan hat. Und niemanden kann ihn dazu zwingen. Manches kann man nicht entschuldigen, man kann es höchstens immer mehr vergessen. Der „Schuldige“ hat dann ein Problem, wenn ihm niemand vergibt und er sich selbst ja auch nicht entschuldigen kann.

In der Bibel ist die Rede davon, dass Gott allein solch große Schuld vergeben kann. Ich finde das den besseren Begriff: Gott entschuldigt nichts, die böse Tat bleibt böse und das entstandene Leid wird ernst genommen. Aber Gott vergibt Schuld, er trennt Tat und Täter.

Schwierige Gedanken zu einer populären Geschichte, über die am Sonntag gepredigt wird.

Predigttext am Sonntag, 11. Oktober 2015, ist Markus 2, 1-12, die Heilung des Gelähmten in Kafarnaum.

Über mtreiber

Matthias Treiber ist Pfarrer und Journalist. Matthias Treiber is a minister in the Lutheran Church of Wuerttemberg and journalist.
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