Was mich an Sport stört

50km gehen

(Screenshot Youtube)

Sport ist zwar nicht Mord, aber doch eine zwiespältige Sache. Auf der einen Seite ist es verrückt, welche Millionensummen unter welch korrupten Bedingungen dabei im Spiel sind, wo es doch nur darum geht, besser als andere zu sein – und auf der anderen Seite lässt uns die Sportschau an elementaren Momenten teilhaben, da wo sich alles verdichtet auf die Frage: Sieg oder Niederlage?

So sehr man sich über einen Sieg freut – wachsen tut man nur an seinen Niederlagen, jedenfalls dann, wenn man mit Ihnen umzugehen lernt. In den Niederlagen entwickeln wir Verständnis für die Unterlegenen, für die, denen im Leben etwas nicht gelingt. In den Niederlagen erfahren wir unsere Grenzen und lernen, dass man sie akzeptieren muss. Niederlagen können uns menschlicher machen.

Was mich am meisten am Sport stört: Dass es nur einen Sieger geben kann. Beim Zieleinlauf des 50 km Gehens in Tokio 1991 haben die Schiedsrichter verhindert, dass sich zwei Läufer den Sieg teilten. Das finde ich erbärmlich. Und unsere Lebenserfahrung ist klüger: Am wichtigsten im Leben sind solche Dinge, von denen alle etwas haben können: Liebe und Freiheit. Dazu muss man niemanden besiegen, im Gegenteil, man muss die anderen mitnehmen.

Predigttext am Sonntag, 24. Januar 2016, ist 1. Korintherbrief 9, 24-27.

Pfarrer Treiber predigt sonntags um 10:00 Uhr in der Matthäuskirche Heilbronn-Sontheim.

Über mtreiber

Matthias Treiber ist Pfarrer und Journalist. Matthias Treiber is a minister in the Lutheran Church of Wuerttemberg and journalist.
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