
Fremdanführung in Jerash – zum Glück hat hier keiner den Baedeker dabei. (Foto: Treiber)
Haben Sie schon einmal an einer Studienreise oder einer Stadtführung teilgenommen? Dann kennen Sie den Albtraum aller Fremdenführer, den Oberstudienrat, der mit dem Baedeker in der Hand hier und dort etwas berichtigt, oder die Volkshochschuldozentin, die nahezu alles besser weiß.
Das alles seien aber nur Klischees, die nicht mehr stimmen, hat mir eine Reiseleiterin kürzlich versichert. Gut so! Besserwisser können einem nämlich gewaltig auf den Geist gehen. In der Politik gibt es die leider noch massig. Leute, die die Meinung anderer nicht anhören können, sondern immer denken, der andere habe einfach noch nicht richtig verstanden und man müsse es ihm oft genug erklären.
Am schlimmsten ist dabei nicht die Unbildung, sondern die Halbbildung, die leider auch unter Journalisten und Lehrern immer mehr um sich greift. Die Klugheit der Welt, von der der Bibeltext am nächsten Sonntag spricht, ist meistens nicht klug, sondern häufig nur eingebildet – so wie der hohe Eisengehalt im Spinat, womit vermeintliche Wissenschaft jahrzehntelang Kinder gequält hat. (Einige populäre Irrtümer finden Sie hier.)
Wirkliche Klugheit findet sich sowieso nur in unserem Herzen, wo der Glaube die Seele küsst und der Geist der Verstand beflügelt.
Predigttext am Sonntag, 26. Juni 2016, ist 1.Korintherbrief 1, 18-25.