
Der Höllenhund, der einen wie einen Knecht gefangen halten will, ist unter der Kanzel in der Matthäuskirche gefangen durch das Wort Gottes, das jeden Sonntag in Sontheim verkündigt wird.
Meinen, dass andere einem die Probleme lösen? Andere nachlaufen ohne selbst zu denken? Furcht zu haben vor allem, was anders, neu oder fremd ist? Wer so ist, hat laut Bibel einen „knechtischen“ Geist. Das klingt altertümlich, beschreibt aber ziemlich genau, was manche empfinden, die auf die heutigen Populisten hereinfallen. In einer komplizierten Welt sucht man einfache Lösungen. Die allerdings machen weder glücklich noch lösen sie die Probleme. „Knechtischer Geist“ führt in die Sackgasse und beseitigt keine Furcht.
Der Apostel Paulus preist als Gegensatz dazu den „kindlichen“ (nicht: kindischen) Geist an. Wer trotz aller Probleme, die einen manchmal umzingeln, Halt findet im Glauben und im Vertrauen auf Gott, der ist „Kind Gottes“. Er weiß: Ich muss kein Übermensch sein und mich alleine durch die Welt schlagen, sondern ich darf schwach sein und Fehler machen – und billige das auch anderen zu.
Das Reich Gottes beginnt nicht, wenn alle Probleme weg sind, sondern wenn wir anfangen zu lieben.
Predigttext am Sonntag, 28. August 2016, ist Römerbrief 8, 12-17.