
„Ein bisschen schräg muss sein….“ ? (Foto:iStock)
Die Bekannte, die immer wieder mit einem neuen Typen ankommt, der Jugendliche, der nach dem Abitur erstmal gar nichts macht und danach überlegt, was er vielleicht tun will, der Nachbar, der nie zuhause ist, oder die Freundin, die die Haare jetzt giftgrün trägt und sich auch so verhält – ich nenne solche Leute „schräge Vögel“ (Bin mir allerdings unsicher, ob das politisch korrekt ist.) Ein gewisse Bewunderung schwingt in meiner Bezeichnung dabei durchaus mit für Leute, denen es zunächst einmal egal ist, was andere von ihnen denken, und die einfach ihren Weg gehen.
Unter den „schrägen Vögeln“ befinden sich allerdings leider manchmal auch Leute, die man – ebenfalls mit einem Bild aus der Tierfabel – als „krumme Hunde“ bezeichnen würde, die also durchaus auch andere schädigen. Da hört die Freiheit natürlich auf; krumme Touren akzeptiere ich nicht.
„Was krumm ist, soll gerade werden“ heißt es in der Predigt am kommenden 3. Advent. Nicht nur der krumme Lebensweg der schrägen Vögel ist damit gemeint, sondern vielleicht auch der „krumme Hund“ neben uns. Es fällt mir schwer, ihm zu trauen, aber der Advent gilt auch ihm: Gott kommt zur Welt, um alle Menschen auf einen guten Weg zu führen: die gradlinigen Arbeitstiere, die schrägen Vögel und die krummen Hunde.
Predigttext am 3. Adventssonntag, 11. Dezember 2016, ist Lukas 3, 1-14.