
„Liebst du nicht wirklich?“ – Was für eine dumme Frage. (Foto: iStock)
„Liebst du mich wirklich?“ heißt die gefährliche Frage in einer Beziehung, wenn man dem Kommunikationswissenschaftler Paul Watzlawick glauben darf. Der Partner antwortet darauf „Ja, natürlich!“ Doch dann geht die Fragerei weiter: „Nein, ich meine wirklich wirklich…“
Man traut dem nicht, was andere sagen, möchte Beweise und Belege, und auch wo es die nicht geben kann, wie zum Beispiel in der Liebe, drängt man auf Liebesbekundungen der höheren Art und auf Liebesbeweise wie das beliebte Gedankenraten. („Ich sag dir nicht, was ich mir zum Geburtstag wünsche, wenn du mich wirklich liebst, dann weist du das……“ – auch von Watzlawick so beschrieben.)
Für die wichtigen Dinge im Leben gibt es aber keine Beweise, und Gewissheit, ob jemand uns wirklich liebt, finden wir nur in unserem Herzen, nicht durch Belege. Das gilt auch für den Glauben: Ob Jesus mit seinem Leben als Liebe uns auf den richtigen Lebensweg weist, lässt sich nicht beweisen, ob wir tatsächlich in neuem, ewigen Leben Erfüllung finden, kann niemand sicher wissen. Aber in unseren besten Momenten spüren wir – beim Blick in einer Kindergesicht oder dem Glücksgefühl auf einer Sommerwiese -, dass es doch mehr geben muss, als wir sehen und erkennen: Gott, der uns in aller Ewigkeit hält.
Predigttext am Sonntag, 12. März 2017, ist Matthäusevangelium 12, 38-42