
Foto: wikicommons/Albarubescens
„Das Leben ist kein Ponyhof“, heißt es in der schwäbischen TV-Serie „Die Kirche bleibt im Dorf“ immer wieder, und hinter dem witzigen Bild stecken bei vielen Menschen persönliche bittere Erfahrungen: Erzwungene Abschiede, belastende Sorgen, Probleme, die nicht vergehen. Dass „Traurigkeit in Freude verwandelt“ werden wird, klingt da wie Hohn. Die Probleme bleiben doch, das wissen wir nur zu gut.
Was sich aber verändern kann, ist die Art, wie wir unsere Probleme erleben. Ein Mann, dem plötzlich die halbe Welt zusammenbrach, brachte das mir gegenüber auf den Punkt: „Sch…., das alles; aber ich spüre endlich mal wieder, dass ich lebe.“
Und vielleicht auch, wie wertvoll das Leben ist: jeder Tag, jeder geliebte Mensch, jede gute Tat. Dass Zweifel und Hoffnung, Freud und Leid zusammengehören, ist schwer zu akzeptieren. Niemand sollte uns das verübeln. Das Leben ist kein Ponyhof – aber es ist eben auch kein finsteres Loch. Das Leben ist ein Weg, der mal über blühende Wiesen aufwärts geht und manchmal durch finstere Täler führt. Ich setze jeden Tag dabei einen Fuß vor den anderen und spüren: Es ist mein Leben. Welch ein Glück, dass ich es bekommen habe!
Der Predigttext am Sonntag, 7. Mai 2017, ist aus dem Johannesevangelium, Kapitel 16, die Verse 16-23a (in Auszügen)
Pfarrer Treiber predigt sonntags um 10 Uhr in der Matthäuskirche, Heilbronn-Sontheim.