
Wie Kinder werden und Gott loben – so sollen wir leben. (Foto: iStock)
Kinder gehen immer, heißt es in der Medienbranche; sprich: mit Kindern kann man gefühlsbetonte Werbung machen und einem Politiker, der ein Baby von der Mutter in die Hand gedrückt bekommt, muss man doch einfach vertrauen. Kinder wecken die besten Gefühle, gelten als unschuldig und lebendig – vielleicht wären wir Älteren gerne auch noch so.
Wie Kinder sollen wir werden, hat Jesus einmal gesagt, nicht kindisch natürlich, sondern kindlich. Das täte mir sicher gut: Nicht immer gleich die Folgen bedenken, nicht immer gleich den anderen ein- und abschätzen, ob er einem gut oder abweisend gestimmt ist, tun, was man gerade für richtig hält. Enttäuschend finde ich es, wenn Erwachsene diese Quirlligkeit nicht schätzen können, sondern sich gestört fühlen wie die Nachbarn eines Kindergartens (nicht in Heilbronn), die gegen die Lärmbelästigung vom Spielplatz dort klagten.
„Aus dem Munde der Unmündigen und Säuglinge hast du dir Lob bereitet.“ heißt es in der Predigt am nächsten Sonntag. Offenbar haben Kinder uns etwas voraus. Sie haben den Sinn des Lebens erkannt. „Der Sinn des Lebens ist leben,“ hat der deutsch-amerikanische Rapper Casper gesungen. Leben hat keinen Zweck, sondern nur einen Inhalt: Sich von Gott geliebt und getragen zu wissen, jeden Tag – und diese Liebe dann auch zu leben und weiterzugeben.
Predigttext am Sonntag, 14. Mai 2017, ist Matthäusevangelium 21, 14-22.