
Hoffentlich können sich die Kinder ihre Unbekümmertheit auch als Jugendliche bewahren. (Foto: iStock)
Konfirmandenunterricht halte ich als Pfarrer besonders gerne. Die 13jährigen sind in vielem schon richtige Jugendliche, aber so manche kindliche Direktheit haben sie noch in sich. Das ist erfrischend, wie die Konfirmandin, die vor ein paar Jahren plötzlich mitten in der Stunde ausrief: „Mir geht’s gut!“ So etwas finde ich einfach toll! Aus anderen sprudeln auch ununterbrochen Worte heraus, die zwar nicht immer zum Thema gehören, aber von einer letztlich doch unbekümmerten Lebendigkeit erzählen. „Ströme lebendigen Wassers“ werden aus uns fließen, verheißt die Bibel. Schön, wenn dieses Sprudeln auch andere lebendig macht.
Für andere Jugendliche gilt wohl eher der Satz von den stillen Wassern. Schweigsam und aktiv wenig beteiligt verfolgen sie den Unterricht und den Übermut der anderen. Dennoch sollte man auch die Lebendigkeit dieser „stillen Wasser“ nicht unterschätzen. Schon manch schweigsamer Konfirmand ist beim Krippenspiel als Pontius Pilatus zur Höchstform aufgelaufen.
Gestern war wieder einmal Konfirmation, meine dreiunddreißiste als Pfarrer. Und immer noch freut es mich, zu sehen, wie aus quirligen Kindern selbstbewusste Jugendliche – und eine Herausforderung für uns Erwachsene – werden.
Predigttext am Sonntag, 28. Mai 2017, ist Johannes-Evangelium 7, 37-39.
Pfarrer Treiber predigt jeden Sonntag um 10:00 Uhr in der Matthäuskirche Heilbronn-Sontheim