
Ein Fels, der Geschichte schrieb: Der Areopag in Athen (Foto: Treiber)
Einer der bekannteste Ratschläge der Bibel lautet, dass man auf Fels bauen soll, denn ein Haus, das auf Sand gebaut ist, fällt bei Wind und Regen leicht um. So weit, so gut. Was aber, wenn man erst im Lauf der Zeit entdeckt, dass das eigene Lebenshaus nicht auf so stabilem Grund steht, wie gedacht. Abreißen und neu bauen? Ein Bekannter hat das kürzlich gemacht, hat seinen Beruf samt allem drum und dran aufgegeben und sein Leben neu gegründet – nicht mehr auf eine feste Anstellung, sondern auf das Vertrauen, dass er sich als Autor durchsetzen wird, wobei ihm sein Gottvertrauen sicher eine Hilfe ist.
Das ist in diesem Fall bewundernswert, aber in anderen Fällen muss man nicht gleich seine Vergangenheit aufgeben, um neuen Halt im Leben zu finden, denke ich. Sich in einer Midlife-Krise eine jüngere Frau zu suchen, klingt häufig jedenfalls eher nach Flucht, als nach Halt, wenn ich das mal so direkt sagen darf, obwohl natürlich jeder selbst am besten weiß, was ihm in seinem Leben Fels ist, auf den er bauen kann.
Stabil jedenfalls ist ein Fundament im Leben dann, wenn nicht wir selbst es sind, die es bauen, sondern es uns geben lassen: Glaube, Liebe und Hoffnung. Aus diesen gewinnen wir, was wir im Leben jeden Tag brauchen: Mut, der Angst überwindet; Besonnenheit, die uns innere Ruhe gibt; und Kraft, uns und anderen Gutes zu tun.
Predigttext am Sonntag, 13. August 2017, ist Matthäus-Evangelium 7, 21-27.