
Auch wer auf den Euro schimpft, hätte ihn gerne…… (Foto: Treiber)
Nur wenig ist zuhause befreiender, als alte Kleider und alte Bücher auszusortieren und sie abzugeben. Besitz macht nicht wirklich glücklich und etwas unbedingt besitzen wollen, macht sogar meist unglücklich. Zugleich beruhigt Besitz aber ungemein, wie man sagt, und es war, glaube ich, ein erfolgreicher deutscher Tennisspieler, der einmal meinte: Wenn die Leute wüssten, wie viel Glück man sich mit Geld kaufen kann, würde es eine Revolution geben….
Nur: Was würden Sie sich kaufen, wenn Sie viel Geld hätten? Ich denke, die meisten denken dabei zunächst an ein Haus zum darin wohnen, an das Ticket für eine Weltreise, an eine Absicherung fürs Alter – und dann? Dann käme vielleicht schon der Gedanke, anderen etwas Gutes zu tun, den Kindern oder Enkeln etwas abgeben oder etwas spenden.
Wenn Sie zehn Million Euro im Lotto gewinnen würden, würden Sie davon etwas für gute Zwecke weitergeben? Die meisten Menschen, die ich gefragt habe, sagen dazu spontan ja. Wir Menschen sind offenbar gar keine solchen Egoisten, wie immer gesagt wird. Wir sind bereit, etwas abzugeben, wenn wir das für richtig und für gut halten. Unser Glück, das wissen wir nämlich fast alle, hängt nicht am Besitz, sondern daran, was wir damit tun, und wie sehr wir von ihm abhängig sind. Vielleicht gilt folgendes: Gut ist es, so viel zu besitzen, dass man sich frei fühlen kann, und ab dann sollte man vermeiden, davon abhängig zu werden.
Predigttext am Sonntag, 24. September 2017, ist Lukas-Evangelium 18, 28 bis 30.
Pfarrer Treiber predigt sonntags um 10 Uhr in der Matthäuskirche Heilbronn-Sontheim.