
(Foto: Treiber)
Seit kurzem trage ich ein Uhrarmband in Regenbogenfarben. Beim Christopher-Street-Day hat man mir dafür Respekt gezollt, was mir zwar auch recht ist, aber der Regenbogen ist für mich zunächst mal in der Bibel das Symbol für die Gnade Gottes. Am Ende der mythologischen Geschichte von der Sintflut verspricht der Schöpfer der Welt, dass die Schöpfung nicht untergehen wird. Und wenn das für die Schöpfung gilt, dann gilt es auch für jeden von uns. Wir sind eingebettet in den Lauf der Welt.
Der Gedanke tut mir wirklich gut. Als moderner Mensch muss ich mein Leben zunächst für mich führen, getragen gewiss von der Liebe meiner Familie. Aber trotz der Zuneigung von Mitmenschen stehen wir als Einzelne der Welt gegenüber. Sie überdauert uns, ist größer als wir. Warum soll das, was ich heute tue, Sinn haben, wenn ich morgen schon nicht mehr da sein kann?
Die Antwort der Bibel heißt: Weil es Gott gibt, das Ewige, dass dem Endlichen Wert zuspricht. Und das uns kleine Menschen aus unserer endlichen Welt hinaushebt – beim Blick auf einen Regenbogen zum Beispiel, wie er gestern Nachmittag über Heilbronn zu sehen war: Schönheit, die ahnen lässt, dass es da einen gibt, der es Letztich gut mit uns meint.
Predigttext am Sonntag, 29. Oktober, ist 1.Mose 8, 18-22.
Pfarrer Treiber predigt sonntags um 10 Uhr in der Matthäuskirche Heilbronn-Sontheim.