
Die alten Zeiten sind nicht mehr. (Foto: iStock)
„Ich bringe Eltern und Kinder auseinander!“ – Klingt wie eine Zeile aus einem Song der Stones, stammt aber aus der Bibel und sogar von Jesus. Wird damit nur eine Tatsache beschrieben? Dass Kinder eben andere Weltanschauungen und Überzeugungen haben als die Eltern, vielleicht sogar haben müssen? Also auch einen anderen Glauben? Oder ist es Absicht? Sollen die tradierten und überkommenen Lebensgrundsätze der Älteren in Frage gestellt werden?
Dass die alten Überzeugungen die jungen Menschen nicht mehr tragen werden, ist im Zeitalter der Globalisierung längst klar. Viele Glaubensworte, die vor 500 Jahre getragen haben, helfen heute nur noch wenigen, weil sie nicht mehr verstanden werden und aus einer anderen Welt stammen. Neues kommt – so, wie vor 500 Jahren die Reformation neu war und vor 2000 Jahren die Botschaft Jesu. Deshalb singe ich lieber mit Bob Dylan: The Times They Are a-Changin‘ .
Das gilt im Ganzen und für jeden Einzelnen: Junge Menschen müssen ihren Glauben selbst finden und entwickeln. Und wir Alten müssen uns an Abschiede gewöhnen. Der Kern der christlichen Botschaft bleibt dabei erhalten, weil er zeitlos ist: Gott ist Liebe, über alle Zeiten und Nöte hinweg, und in Jesus Christus ist er den Menschen begegnet.
Predigttext am Sonntag, 5. November 2017, ist Matthäus-Evangelium 10, 34-39.
Pfarrer Treiber predigt jeden Sonntag um 10:00 Uhr in der Matthäuskirche Heilbronn-Sontheim.