
„Ach dass Du den Himmel zerrissest und führest herab!“ (Foto: Treiber)
Zuweilen erwischt einen das Leben hart, gnadenlos könnte man sagen, wenn Schlimmes noch schlimmer wird; wenn man fragt „Hört das denn nie auf?“, weil man am Ende der Kräfte ist; wenn das Leben enger und dunkler wird und keine Anzeichen für Besserung sichtbar ist.
Und wir anderen, denen es besser geht und die wir dennoch hilflos das Leid anderer mit anschauen müssen? Wie geht es uns? Hilfreiche Gespräche und gute Gedanken sind wichtig, kommen aber bald an ein Ende. Hinter der Sprachlosigkeit bleibt dann nur noch die Hoffnung.
„Ach dass Du den Himmel zerrissest und führest herab…“ – die altertümlich-bildhafte Sprache der Bibel, des Textes für die Predigt am 2. Advent, finde ich dann gar nicht mehr so befremdlich. Sie weist über unsere Wünsche und Vorstellungen hinaus. „Kein Ohr hat gehört, kein Auge hat gesehen einen Gott außer dir, der so wohltut denen, die auf ihn harren.“ Auch im Leid hilft es, nach vorne zu schauen, zum Kind der Krippe, zu Gott, dem Grund des Seins, der letzten Hoffnung, die wir haben.
Predigttext am 2. Adventssonntag, 10. Dezember 2017, ist Jesaja 63, 15-19b und 64, 1-3