Sag mir, was du singst….

Kollegah-5

Zu Recht kritisiert – der antisemitische und homophone Mist deutscher Rapper. (Foto: © pitpony.photography / CC-BY-SA-3.0 –www.pitpony.photography.de)

„Wo man singt, da lass dich ruhig nieder, …, Bösewichter haben keine Lieder,“ heißen vielzitierte Verszeilen von Johann Gottfried Seume. Bei allem Respekt: So einfach ist es nicht. Das Nazi-Gegröle von der schwarzbraunen Haselnuss und die dummen Stalin-Lobeshymnen der DDR-Dichter widerlegen das sofort. Von dem aktuellen antisemitischen Mist mancher Rapper ganz zu schweigen.

Das Problematische an Liedern ist, dass sie Worte mit Gefühlen aufladen und diese Gefühle nicht nur ausdrücken, sondern auch verstärken. Das ist gefährlich – und kann toll sein. Deshalb ist es nicht gleichgültig, was man singt – und deshalb gilt eher der Satz: Sage mir, was du singst, und ich sage dir, wer du bist.

Lieder können zum Mitleiden befähigen – „Tears in Heaven“ zum Beispiel oder „Knockin‘ on Heaven’s Door“ – und Lieder können trösten: „Von guten Mächten wunderbar geborgen“ lässt dies erleben. Lieder können unsere Seele zu Gott heben und uns miteinander verbinden. Wie in den Gottesdiensten am kommenden Sonntag, der im Kirchenjahr dem Gesang gewidmet ist.

Predigttext am Sonntag „Kantate“, 29. April 2018, ist Apostelgeschichte 16, 25-34. (Darin wird allerdings nicht ausdrücklich gesungen, aber man freut sich am christlichen Glauben.)

Über mtreiber

Matthias Treiber ist Pfarrer und Journalist. Matthias Treiber is a minister in the Lutheran Church of Wuerttemberg and journalist.
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