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„Goodbye Deutschland“ heißt es seit zwölf Jahren dienstags auf VOX, und so sehr manche vielleicht ihre Nase über die Flut an Doku-Soaps rümpfen, Auswanderer beeindrucken mich in der Regel schon. Alles hier aufgeben, den Hausstand auflösen, das Auto verkaufen und ab in eine ungewisse Zukunft. Dass manche dabei auch mal zu naiv oder zu händsärmelig aufbrechen, was soll’s? Grund zur Schadenfreude ist das ganz und gar nicht, sondern eher zur Bewunderung: Solchen Mut hätte ich auch gerne!
Neben Mut braucht man dafür noch etwas anderes: Vertrauen. Vertrauen, dass es schon was werden wird; dass schon nichts schlimmes passieren wird; dass gewiss nicht alle Träume, aber manches von dem, was möglich ist, wirklich wird.
Und eigentlich brauchen auch wir, die wir zurückbleiben, diesen Mut und dieses Vertrauen. Jeden Tag! Und dass auf unserem Weg in die Fremde, oder auch nur in den neuen Tag, Gott mit uns ist und uns segnet, dass ist christliche Grundüberzeugung, wie am kommenden Sonntag in der Kirche zu hören sein wird, wenn es um die Geschichte von Abraham geht, der als alter Mann seine Sachen packte und anderswo neu anfing.
Predigttext am Sonntag, 1. Juli 2018, ist 1.Mose 12, 1-4.
Pfarrer Treiber predigt sonntags um 10 Uhr in der Matthäuskirche Heilbronn-Sontheim.