
Keine Macht für niemand über mich! (Foto: iStock)
Ein Abenteuermagazin habe ich gestern beim Friseur gelesen, darin den Artikel über eine junge Frau, die zusammen mit ihrem Freund vor einiger Zeit alles Eigentum verkauft hat und nun rund um die Welt – nach Australien nun in Bulgarien – in der Wildnis lebt, mit Schlafsack und Zelt in den Wäldern, wo sie mit Pfeil und Bogen jagt. Hippies seien sie nicht, zum Arzt würden sie im Notfall sicher gehen und nach Bulgarien sind sie gewiss geflogen, aber das Gefühl, in den Wäldern von nichts abhängig als von sich selbst zu sein, sei großartig.
Ich kann mir das gut vorstellen. Ein Leben zu führen, in dem wirklich niemand und nichts Macht über mich haben – freier geht es nicht. Toll!
Das Christentum ist nicht in der Wildnis, sondern in der großen Stadt Jerusalem entstanden. Der Apostel Petrus hat sich trotzdem genauso frei gefühlt, sogar als er im Gefängnis saß. Warum? Weil er nur einem Macht über sein Leben zugestand: Gott.
Wir leben weder in der Wildnis noch sind wir im Gefängnis – und dennoch zur Freiheit bestimmt. Man sollte niemand anderem freiwillig Macht über sich geben, und sich dagegen wehren, wenn andere sich diese Macht nehmen wollen.
Predigttext am Sonntag, 16. September 2018, ist Apostelgeschichte 12, 1-11.
Pfarrer Treiber predigt sonntags um 10 Uhr in der Matthäuskirche Heilbronn-Sontheim.