
Freiheit hat man von Natur aus – hier etwas drastischer formuliert….
„Wir halten diese Wahrheiten für selbstverständlich, dass alle Menschen gleich erschaffen worden, dass sie von ihrem Schöpfer mit gewissen unveräußerlichen Rechten begabt worden, worunter sind Leben, Freiheit und das Streben nach Glückseligkeit.“ Diese Sätze von Thomas Jefferson aus der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung sind wahrscheinlich nach der Bibel die wichtigsten Worte, die je geschrieben wurden. Freiheit ist der Kern des Menschseins. Freiheit bekommen wir nicht von anderen, sondern wir sind mit unserer Freiheit von Gott geschaffen, und wenn man uns Freiheit vorenthält, müssen und dürfen wir sie uns einfach nehmen – ohne zu fragen.
Die Gefahr heute ist allerdings eher, dass wir gar nicht merken, wie bedroht die Freiheit ist: Von autoritären Staatschefs ebenso wie von der Gleichgültigkeit. Und von den rechten Hetzern und dem roten Mob natürlich sowieso.
Die Kirche stand politisch häufig nicht auf der richtigen Seite, das wird man zugeben müssen, – aber der christliche Glaube hatte stets Recht mit seiner Betonung der Nächstenliebe und der Erkenntnis, dass der Glaube vor allem anderen befreit. So steht es im Predigttext des kommenden Sonntags: „Christus hat uns befreit. Und in Christus gilt nur der Glaube, der sich in der Liebe zeigt.“
Predigttext am Reformationsfest, das in den meisten Kirchen am Sonntag, 4. November 2018, gefeiert wird, ist Galaterbrief 5, 1-6.