
Kirche als Ort der Begegnung mit dem Heiligen? – Detail aus der Matthäuskirche Sontheim (Foto: Treiber)
„Das Käthchen von Heilbronn“ in einer wundervollen Inszenierung in Berlin vor vielen Jahren: Käthchen stürzt in das brennende Haus, scheint verloren – und dann steht der junge Mann neben mir zusammen mit einem Dutzend anderer auf, die offenbar keine Besucher, sondern Mitglieder des Ensembles sind, und singt die Worte aus Psalm 91 „…. denn er hat seinen Engeln befohlen über dir“ mit der wunderbaren Melodie von Felix Mendelssohn-Bartholdy. (https://www.youtube.com/watch?v=40CnTO3EJHw)
Das Bibelwort gehört zu den beliebtesten Taufsprüchen, die Eltern aussuchen. Es ist wohl der Wunsch nach Geborgenheit in einer manchmal schönen und manchmal gefährlichen, aber immer unsicheren Welt. Selbst „religiös unmusikalische“ Menschen sitzen dann in der Kirche berührt vor dem Altar, hören die Worte der Taufe oder in einem Kirchenkonzert das Oratorium von Mendelssohn.
Irgendwo da, wo wir von etwas berührt werden, dass uns über Unsicherheit und Bedrängnis hinaus führt, wo wir uns gehalten und gestärkt fühlen, da muss das Heilige sein, da ist Gott, der mit uns ist alle Tage bis an der Welt Ende. In der Kirche kann man das spüren – und manchmal sogar in einem Theater in Berlin.
Predigttext am Sonntag, 27. Januar 2019, ist 2. Mose 3, 1-15.