Man will anderen ja nichts unterstellen, aber der Satz stimmt, denke ich: Wer keine Fehler macht, macht wahrscheinlich auch sonst nichts. Fehler zu machen, gehört zum Leben dazu. Wir wissen nicht alles, wir können nicht alles – und wir sind immer darauf angewiesen, dass andere uns vergeben. Die Politiker, jedenfalls die fähigen, wissen das in der gegenwärtigen Situation nur zu gut. Unser Gesundheitsminister hat ja völlig zurecht schon darauf hinweisen, dass wir uns nach der Corona-Krise gegenseitig wohl einiges zu vergeben haben werden. Und gute Wissenschaftler wissen, dass jede Erkenntnis vorläufig ist. Wir wissen halt nur das, was wir wissen. Und schlimmer als einen Fehler zu machen, ist es, gar nichts zu tun. Zuschauen und andere dann kritisieren.
Der Apostel Paulus hat 12 Jahre lang völlig erfolglos gepredigt – bis er es dann anderswo probierte und ziemlich erfolgreich war. Den Mut, etwas zu versuchen, sollte man sich nie nehmen lassen. Weder beruflich noch privat, bei einer Ausbildung ebensowenig, wie bei der Frage, wie man leben will.
Gott weiß das, und macht uns Mut!
Herzlichst
Ihr Pfarrer
Matthias Treiber