„Eigentlich bin ich ganz anders, nur komme ich so selten dazu“. In den letzten Wochen hatte man ja abends genügend Zeit, nachzudenken, auch über sich. Und das Zitat von Ödön von Horvath trifft’s, wenn ich so manchmal auf mich schaue.
Eigentlich bin ich gelassen, hilfsbereit und vernünftig. Nie nachtragend, immer das Beste im anderen vermutend – aber jetzt rutsche ich schon in die Ironie hinein. Denn so bin ich natürlich nicht. Oft bin ich genervt, nicht immer hilfsbereit und manchmal auch unvernünftig.
Oder bin ich eigentlich doch ganz anders? Vielleicht macht man sich am besten gar kein so festes Bild von sich selbst. Wichtiger, als wie ich eigentlich bin, ist es, wie ich daherkomme. Und da muss man sich manchmal halt anstrengen, um zu erfüllen, was im Philipperbrief steht: Tut nichts aus Eigennutz oder weil ihr angesehen sein wollt. Und schaut nicht, nur, was ihr davon habt, sondern auch auf das, was dem andern dient.
Seien Sie behütet!
Ihr Pfarrer
Matthias Treiber