Gestern war Christopher Street Day. Vor genau 50 Jahren fand der erste Straßenumzug statt, mit dem seitdem für die Gleichbehandlung homosexueller Menschen demonstriert wird. Ein Jahr zuvor, am 28. Juni 1969, hatte es in New York einen ersten Aufstand gegen die Drangsalierung homosexueller Menschen gegeben.
Vieles hat sich seitdem geändert. Inzwischen sind selbst konservative Politiker mit Männern verheiratet und niemand schert sich drum. Das ist gut so. Im privaten Bereich haben Staat und andere schlichtweg nichts mitzureden.
Aber warum tun wir uns so schwer damit, Menschen zu akzeptieren, die anders leben oder anders sind als wir selbst? Warum können wir nicht einfach unbefangen anderen begegnen? Warum sortieren wir nach Hautfarbe und Geschlecht, nach Kleidung und kulturellen Vorlieben?
Falsch ist es in jedem Fall. Und die Kirche hat da leider meistens mitgemacht. Dabei ist die Botschaft Jesu doch ganz einfach: Wir sind alle Gottes Kinder. Gott hat jeden Menschen geschaffen, und er mag jeden, so wie er ist: schwul oder hetero, mutig oder ängstlich, klug oder weise, blau oder rosa.
Schlimmer noch als das Unterscheiden nach Äußerlichkeiten ist die Diskriminierung danach. Lassen wir’s bleiben – in Gottes Namen!
Er segne uns.
Ihr Pfarrer
Matthias Treiber