„Der weiße Hai“ war schon schockierend damals und einer der erfolgreichsten Filme aller Zeiten. Er bezieht sich auf ein reales Ereignis. An einem schönen 1. Juli im Jahr 1916 wurde ein Mann an der Küste von New Jersey von einem Hai angegriffen und getötet. Die Gefahr, durch einen Hai-Angriff umzukommen, ist übrigens ziemlich klein. Im vergangene Jahr starben laut Statista zwei Menschen weltweit bei 64 Hai-Angriffen. Das kann man also vergessen. Woher also der Schrecken?
Im Film ist der Hai eine kalte Killermaschine. Mit dem kann man nicht verhandeln. Der kommt einfach und tötet. Er ist ein Symbol für den Tod überhaupt. Der steht auch plötzlich vor der Türe, bei jedem, meist unerwartet, oft klopft er und lässt einem noch Jahre, in denen er allerdings näher rückt und einen quält. Die ultimative Bedrohung, vor der man nur Angst haben kann. „Der weiße Hai“ war vielleicht deshalb so erfolgreich, weil man im Kino diese Angst ausleben kann. Man kann schreien oder sich die Augen zuhalten – und am Ende stolz sehen, wie dieser Tod überwunden wurde. Und man kann spüren, dass der Tod nicht das letzte Wort hat. Dass am Ende des Lebens neues Leben steht, Auferstehung nennen wir Christen das, Hoffnung auf Ewigkeit und Licht und neues Sein. Und dass all das, was wir in Liebe tun, Sinn hat und bleibt.
Seien Sie behütet.
Ihr Pfarrer
Matthias Treiber