„Ist es denn wirklich so, dass wir jeden Dreck, der vom Westen kommt, nun kopieren müssen? Ich denke, Genossen, mit der Monotonie des Je-Je-Je, und wie das alles heißt, sollte man doch Schluss machen“, donnerte Walter Ulbricht 1965 auf dem XI. Plenum des ZK der SED und verbot westliche Beatmusik.
Was war eigentlich so gefährlich an den Beatles, deren Album A Hard Days Night am 10. Juli 1964 veröffentlicht wurde und das der Soundtrack zum Film „Yeah-Yeah-Yeah“ war Schon vorher hatte es ja Jugendkultur gegeben, die die Erwachsenen nicht verstanden. Elvis Presley zum Beispiel. Aber die Beatles hatten dem noch eins drauf gesetzt. Die konnten den ganzen Kult, der um sie gemacht wurde, ironisch sehen und auf die Schippe nehmen. Einfach witzig sein, Verbohrtheit durch Parodie entlarven und sich selbst nicht zu ernst nehmen – das können wir heute noch von den Beatles lernen, Jahrzehnte nach „Yeah-yeah-yeah“, über das sich nicht nur die Sozialisten damals so sehr aufregten.
Ihr Pfarrer
Matthias Treiber