Vor 125 Jahren, am 10. August 1895, fand in London das erste Proms-Konzert statt, die kultige Reihe von Sommerkonzerten. Inzwischen ist das vor allem in der Royal Albert Hall Das Schöne daran: Es gibt keine Kleiderordnung. Wenn man dort einen Herrn im Anzug und eine Dame im Abendkleid sieht, sind das vermutlich Touristen. Und auch typisch englisch: Man nimmt sich gelassen selbst auf die Schippe. Das kennzeichnet ja den wahren Humor: Dass man über sich selbst lachen kann.
Beim letzten Konzert zum Ende des Sommers wird es dann jedes Jahr ziemlich patriotisch. Und englisch-fromm mit „Jerusalem“, einem Gedicht über die Hoffnung, dass England zur Heimat des Christentums wird. Ziemlich dick aufgetragen, aber das muss man britisch-locker nehmen. Das Lied wurde auch schon von Emerson, Lake and Palmer und Monthy Python gesungen.
Diese Hoffnung ist ja in Ordnung: Unser Land soll von Glaube, Liebe und Hoffnung getragen sein. Das wünsche ich mir auch.
Seien Sie behütet.
Ihr Pfarrer
Matthias Treiber