Ein hässlicher Geschäftemacher; damit steht man auf der schwarzen Liste der Menschen, die sich für gut halten. Das ist heute nicht anders als zur Zeit Jesu. Zachäus hieß der Mann, der damals von allen verachtet und geschnitten wurde. Er arbeitete für die Besatzungsmacht, legte seine Landsleute rein und war auch noch kleinwüchsig.
Sie können sich vielleicht selbst ausmalen, wie man so jemanden heute zeichnen würde. Vielleicht als Rechtsradikalen, der uns auf den Kanaren miese Ferienimmobilen andrehen will und auch noch dick ist – oder ganz anders.
Jedenfalls hätte er keine Chance – und nicht einmal zu Unrecht, könnt man sagen. Wie bei Zachäus. Und ausgerechnet ihm widmet Jesus seine Zeit. Ganz ohne Vorbedingungen. Und siehe da, am Ende fallen alle Masken. Und was falsch war, ändert sich. Ich denke, das täte jedem gut, auch uns. Am kommenden Sonntag ist davon in den Kirchen zu hören.
Predigttext am Sonntag, 13. September 2020, ist Lukas 19, 1-10.
Pfarrer Treiber predigt jeden Sonntag um 10 Uhr in der Matthäuskirche Heilbronn-Sontheim.